Joseph Beuys

*Joseph Beuys: Die Arbeiten sind meist unkonventionell: Sie erzeugen oft eine starke Meinung beim Betrachter. Beuys' avantgardistisches Werk wird oft als stark konzeptuell beschrieben: Für ihn war die wirkungsvolle Vermittlung seiner Ideen wichtiger als die persönliche manuelle Ausarbeitung seiner Kunstwerke. So könnte die Ausarbeitung auch von Technikern und Handwerkern übernommen werden. Insgesamt entstanden mehr als 15.000 Werke. Auf Nachfrage nannte Beuys seine "Soziale Plastik" als wichtigstes Kunstwerk. Das ist eine radikale Kunsttheorie, an der jeder Mensch teilhaben kann und für die Qualität der Gesellschaft, in der er lebt, verantwortlich ist. In Zusammenarbeit mit Klaus Staeck veröffentlichte er druckgrafische Editionen wie Lithografien, Plakate, Bücher, Videos und Serien von Kunstpostkarten, darunter Landkarten aus Holz und Filz. Er realisierte Installationen in Museen und stellte persönliche Gegenstände in Vitrinen aus. Einige seiner Skulpturen wurden in Bronze ausgeführt. Beispiele für bekannte Werke von Joseph Beuys sind: How to explain paintings to a dead hare (1965), eine Aktion mit einem toten Hasen in der Galerie Schmela in Düsseldorf; "Filzanzug" (1970), ein Anzug, der aus einer Hose und einer Jacke aus Filz besteht; "I love America and America loves me" (1974), eine Performance, in der er sich fünf Tage lang mit einem Kojoten in einer Galerie in New York in einen Käfig sperren ließ; und die Skulpturen, die "Fettecke" genannt werden: Massen von Fett, die in der Ecke eines Raumes, auf einem Stuhl oder in einem Pappkarton platziert werden. Ein sehr wichtiges Werk in Beuys' Œuvre ist die Installation "Voglie vedere i miei montagne" in der Sammlung des Van Abbemuseums. Der Titel bezieht sich auf die Worte, die der Maler Giovanni Segantini im 19. Jahrhundert auf seinem Sterbebett sprach: "Voglio vedere le mie montagne" ("Ich will meine Berge sehen").